23. und 24.06.18

Am Sonnabend, 23.06.18 mache ich mich auf den ziemlich langen Weg nach Bad Schandau und will sogar sicherheitshalber eine frühere Bahn des Regionalverkehrs nehmen als die DB vorschlägt, damit ich auf jeden Fall rechtzeitig am Kölner Hauptbahnhof bin.

Aber in Eitorf findet kein Bahnverkehr statt – wegen einer Weichenstörung bei Merten fallen die Züge aus oder kommen (viel) später. Die S-Bahn steht im Bahnhof und rührt sich nicht, die Information der DB sind spärlich. Die Fahrgäste stehen herum, und steigen aus der S-Bahn wieder aus. Darunter ist auch eine junge Frau mit Tochter, die mich fragt, ob es Lautsprecherdurchsagen gegeben habe – nein, keine hilfreichen. Sie beschließt, mit dem Auto nach Hennef zu fahren, um von dort mit einer anderen S-Bahnlinie nach Köln zu kommen und bietet mir an, mich mitzunehmen. Ich bin sehr dankbar und nehme sofort an, und wir fahren zusammen los.

Diese Bahn in Hennef kam dann auch immerhin 10 Minuten später, war aber so voll, dass sie selbst auch etwas spät dran war. Fazit: von den ursprünglichen 25 Min Umsteigezeit in Köln bleiben nur 2,5 Minuten übrig. Diese reichen zwar für Treppe runter, Treppe rauf, Rennen zum Zug, Klopfen an die gerade geschlossene Tür, hinter der noch der Zugbegleiter steht, aber die Türen werden nicht mehr geöffnet. Das ist Service. Nun muss ich anders fahren – 30 Minuten später, und über Berlin – und kann nur hoffen, dass wenigstens das klappt.

Immerhin funktioniert das tatsächlich, und den Anschlusszug in Berlin erwische ich auch noch gut; es ist ein tschechischer Zug mit Ziel Prag, mit dem Vorteil, dass ich in Dresden nicht umsteigen muss. Um 19:50 Uhr komme ich endlich bei richtigem Mistwetter in Bad Schandau an und werde von dem Vermieter der Ferienwohnung (nicht auf meine, sondern auf Anregung oder sogar Wunsch der Vermieter) am Bahnhof abgeholt. Nach 10 Stunden Reisezeit bin ich aber nicht mehr sehr aufnahmefähig für die vielen, vielen Tipps und Hinweise, was man sich wo alles am besten ansehen sollte. Ich verstehe auch den schnellen sächsischen Dialekt nicht lückenlos. Ach sei’s drum, ich bin zuversichtlich, dass ich mir schon ein nettes Programm basteln kann, und ziemlich ko gehe ich bald zu Bett.

Sonntag, 24.06.18 ist das Wetter ziemlich nass, und da ich ohnehin noch einkaufen muss (ein Supermarkt hat geöffnet), beschließe ich, nicht zu wandern, sondern den Ort und das Nationalparkzentrum anzusehen. Bad Schandau merkt man den alten Kurort noch deutlich an; so gibt es noch viele alte Vorkriegsvillen, den historischen Personenaufzug von 1904, um auf eine „Landschaftsebene“ höher zu kommen und die alte Straßenbahn, die seit 1898 Touristen befördert.

Das Nationalparkzentrum ist modern und ansprechend konzipiert, und ich verbringe eine ganze Weile dort. Sogar Tiere werden zur Veranschaulichung gehalten:

Für morgen ist netteres Wetter angekündigt, und ich hoffe, dass ich dann wieder wandern kann.