Ausflug in die Heide

…bevor sie nicht mehr blüht. Ende Juli war es für die fotogene Hochblüte der Heidelandschaften noch zu früh, Anfang September (fast) zu spät – aber am 05.09.17 nehme ich einen Tag frei, fahre nach Schneverdingen und will von dort diese für mich noch unbekannte Ecke der Heide erwandern. Ich habe zunächst richtig Glück mit dem Wetter, und auch, wenn es später allmählich eintrübt, bleibt es doch trocken und schön warm.

Am Anfang muss ich allerdings erst an der Hauptstraße entlang durch die Stadt bis an den Ortsrand gehen, bevor ich mich dort links halte und auf den geplanten Wanderweg stoße.

 

 

Und hier mache ich gleich ein paar Aufnahmen von meinem Hauptmotiv,

 

bevor es weiter durch die Bilderbuchheidelandschaft

 

und schließlich über einen Bohlenweg durch das Möhrer Moor,

 

 

und kurz darauf  in den Wald und zum Gehöft Möhr geht. Das ist rekordverdächtig viel Abwechslung in der Landschaft auf so wenigen Kilometern.

In der Heide selbst merkt man den touristischen Betrieb, und selbst an diesem Dienstag fahren viele Pferdekutschen auf den breiten, sandigen Wegen. Aber sobald ich genügend weit von einem Ort, von Parkplätzen oder den Kutschenwegen entfernt bin (500m reichen da schon), herrscht Ruhe.

Nach dem Gehöft überquere ich eine Landstraße und komme an Feldern vorbei; hier gibt es erst einmal keine Heide. Viele Radfahrer sind unterwegs, aber Wanderer habe ich bisher nicht gesehen. Nach knapp 2 km will ich direkt hinter dem Gehöft Bockheber links abbiegen, um mich von dort in einem großen Bogen wieder zurück Richtung Schneverdingen zu bewegen. Der Weg ist allerdings gesperrt, so dass ich hoffe, nach ca. 200 m auf einen anderen Weg nach links abbiegen zu können. An dieser Abzweigung steht dann auch kein Verbotsschild, nur ein Gatter verhindert, dass Autos oder eine der Kutschen hierhin abbiegen können. Ich schlage den Weg ein, und bin sofort allein. Und ich bleibe es auch….irgendwie wird mir allmählich klar, dass ich sozusagen auf verbotenem Gelände unterwegs bin. Der Weg ist hübsch und abwechslungsreich durch allerschönste Heidelandschaft im leichten auf und ab.

 

Auf der Karte ist dies ein normaler Wanderweg – aber ich sehe zu, dass mich niemand sieht, denn ich habe keine Lust, mich von Förster oder Jagdpächter verscheuchen zu lassen. Also beeile ich mich, leider gerade auf einer der schönsten Teilstrecken heute. Am Ende dieser 3 km durch die Heide biege ich wieder links vor einem Waldrand ab und ein paar Hundert Meter weiter stoße ich dann tatsächlich auf ein Betreten-verboten-Schild. Das ich von hinten sehe.

Ich kann allerdings nicht ergründen, warum diese ganze Strecke gesperrt war – einen gefährlichen Grund gibt es aber wohl nicht.

Bald danach überquere ich wieder die Landstraße, dieses Mal weiter nördlich, und nun geht es nach Westen auf Schneverdingen zu. Dieser Weg ist schnurgerade und wieder  von vielen Radfahrern und Kutschen bevölkert. Was für ein Unterschied! Ich fange an, Ausschau nach einem Hängeplatz zu halten, aber überall ist Naturschutzgebiet, somit herrscht Wegegebot, und ich würde mir wegen der vielen anderen Leute nicht ungesehen abseits vom Weg etwas suchen können. Erst kurz vor dem Ortseingang kann ich endlich nochmal abbiegen, denn ein kurzes Hängen in der Hängematte muss einfach sein. Ich habe die „Adventure Moskito Hammock Thermo“ (von Amazonas) dabei, mit 470Gr. die leichteste meiner Hängematten mit Moskitonetz. Es bleibt aber nicht allzu viel Zeit, bald muss ich mich wieder hochrappeln und stramm losmarschieren, damit ich den angepeilten Zug noch bekomme. Es gelingt, und eine gute Stunde später bin ich schon wieder zuhause. Eine schöne Aktion, und so kurz vor dem Urlaub ab dem kommenden Wochenende eine entspannte Angelegenheit.