Von Çamyuva ist es mit rund 50 km nicht mehr so weit nach Antalya; am Mittwochvormittag checke ich aus und stelle mich mit einigen anderen Wartenden an die Dolmuş-Haltestelle. Oft werden die Fahrziele der abfahrenden Busse noch einmal ausgerufen, besonders an den Sammelhaltestellen, wo sich verschiedene Buslinien kreuzen; „Fethiye, Fethiye“ heißt es dann z.B., damit die Nachzügler-Fahrgäste noch schnell einsteigen können.
Es spricht sehr für den Humor des Mannes, der im Rollstuhl auf der Straße vorbeifährt (wegen der besseren Sichtbarkeit mit türkischer Flagge) und uns „Antalya, Antalya“ zuruft. Bald danach kommt der Dolmuş, und fährt über Kemer (eine echte Pauschaltouristenhochburg mit vielen großen Hotelkomplexen) in Richtung Antalya. Ich will einer sehr illustren Gesellschaft einen Besuch abstatten und deshalb in Konyaaltı am westlichen Stadtrand von Antalya aussteigen. Dort ist das archäologische Museum, das in der Halle der Götter die Statuen aus dem Theatergebäude der antiken Stadt Perge ausstellt. Ich bin schon einmal hier gewesen, im März 2007, als ich beim Runtalya mitgelaufen bin. Und nun will ich sie wieder sehen, die drei Grazien, Athene, Herakles und ganz besonders meine Lieblingsstatue: die schöne Artemis, die im vollen Lauf, mit einem kurzen Rock, Pferdeschwanz und ursprünglich mit ihrem Bogen (dieser ist aber verloren gegangen) dargestellt wird. Die Statuen stehen nicht hinter Glas, man kann dicht herangehen und die feinen Details ganz aus der Nähe studieren: Fingernägel, Riemen der Sandalen, einzelne kleine Muskeln und Adern.
Ich verbringe fast 3 Stunden mit ihnen und staune und staune. Hier ist eine Auswahl: